Die klassischen ersten Fragen über die Funktionsweise einer Automatikuhr lauten meist: Mit welcher Art von Energie werden diese Uhren in Gang gehalten? Brauchen automatische Uhren Batterien? Und: Muss die Automatikuhr manuell aufgezogen werden?
Um diese Fragen zu klären, bieten wir Ihnen hier eine kurze technische und leicht verständliche Einführung zum Thema: Wie funktioniert eine Automatikuhr!
Die automatische Uhr – Ein Spitzenprodukt der Mikromechanik!
Diese Uhr verwandelt die Bewegung vom Arm des Trägers in die Aufzugsenergie um. Dabei verläuft der mechanische Weg folgendermaßen: Durch die kontinuierlichen Armbewegungen wird auf den Rotor der Uhr ein Drehmoment ausgeübt. Der in der Uhr mittels Kugel gelagerte Rotor bleibt dabei im Raum stehen, da er der den physikalischen Gesetzen der Massenträgheit und Schwerkraft unterliegt.
Das Drehmoment überträgt die Kraft auf den Aufziehmechanismus. So wird die Zugfeder allein durch die natürlichen Hand- oder Armbewegungen des Trägers fortwährend aufgezogen. Aus diesem Grund benötigt die automatische Uhr selbstverständlich keine Batterie. Und auch das Aufziehen entfällt bei dieser Technik, denn die Uhr sorgt selbst durch die kinetische Energie für die laufende Aktualisierung der Ganggenauigkeit. Die zu jeder Zeit gleichmäßig gespannte Feder garantiert einen absolut gleichmäßigen Lauf der Uhr und damit zu einer äußersten Präzision der Zeitansage. Die Bridge, auch Rutschkupplung genannt ist dafür zuständig, dass ein Überdrehen der Feder verhindert wird. Natürlich besitzt die Automatikuhr auch eine Gangreserve, damit ist dafür gesorgt, dass sie auch im Ruhezustand nicht stehen bleibt. Diese Gangreserve variiert bei Automatikuhren je nach Modell zwischen 12 und 36 Stunden. Wird die Uhr über einen längeren Zeitraum nicht getragen, dann empfiehlt sich die Anschaffung eines Uhrenbeweger. Dieses kleine Gerät simuliert die menschlichen Armbewegungen, damit wird sichergestellt, dass alle Funktionen der Uhr aktiv bleiben.
Der brillante Denker und Erfinder Abraham-Louis Perrelets!
In jeder Automatikuhr schwingt etwas vom Geist dieses innovativen Uhrmachers. Seine Erfindung war eine technische Revolution, von der wir heute noch profitieren. Herr Perrelets (1729-1826) schuf bereits im Jahr 1770 die Basis für alle Uhren mit einem Automatikwerk. Denn er erfand die perpetuelle, also die ununterbrochene Zufuhr von Energie für das Uhrwerk.
Für geniale Denker und Spitzenprodukte gelten die Grenzen der Physik eben nur in bedingtem Maße. Der solide Herzschlag der automatischen Uhren sorgen für eine hohe Ganggenauigkeit des Uhrwerks. Diese nicht mehr ganz junge Erfindung macht den Besitzer einer automatischen Uhr bis heute unabhängig von Verrichtungen, wie dem Aufzug der Uhr oder dem Wechsel der Batterie.
Das umweltbewusste Bewegungswunder
Die Automatikuhr benötigt also keine Batterien, damit ist sie eine ideale umweltverträgliche Alternative zu Armbanduhren, die ihre Energie aus quecksilberhaltigen Batterien schöpfen. Die automatische Uhr geht auch hier mit der Zeit, denn ihre klimafreundliche Energiequelle ist ganz einfach die Bewegung!
Video: Details eines Automatikwerks
Folgendes Video zeigt die Funktionsweise einer Automatikuhr sehr gut, weil man sieht, wie es zusammengebaut wird: